Als ich anfing, Masken zu bauen, war mir dieses seltsame Mischwesen im Weg, welches ich bereits im ersten Teil vorgestellt hatte. Ich meinte damals, es würde mir Rätsel aufgeben, verschlüsselte Botschaften, deren Sinn mir verborgen blieb.
Im Nachhinein betrachtet erscheint es mir, als hätte es mir die Richtung gewiesen und die rechten Fragen mit auf den Weg gegeben:
Bin ich Reiter oder Pferd? Wie kann ich das denn gleichzeitig sein? Wieso habe ich als Pferd einen Vogelkopf? Gehöre ich überhaupt hierher auf die Erde?
Wo ist meine Heimat-in der weiten Steppe oder hoch oben am Himmel? Ist mein Zufluchtsort ein Stall, ein Nest, ein Haus?
Oder der schwankende Zweig einer Birke im Wind?
Kann ich fliegen und wenn ja, wie weit?
Bin ich zahm oder wild? Wer und was sind meine Gefährten?
Welche Sehnsüchte und Wünsche treiben mich an:
Will ich durch endlose Weiten preschen?
Oder mich von sanften Winden tragen lassen?
Festgehalten im Augenblick reiße ich die Hufe hoch, erwarte, was da kommen mag. Was der nächste Augenblick oder die Zukunft allgemein bringen mag-wer weiß es!
Während des Betrachtens dieses rätselhaften Wesens verwandelt sich der Augenblick des Verharrens in zauberhafter Weise in einen Moment des Innehaltens.
Es ist ein magischer Moment jenseits der Zeit.
Kaum ist er vorüber, spüre ich den Funken eines inneren Impulses und daraus entstehen, Woche für Woche, neue Masken. Natürlich spielen äußere Eindrücke oder aktuelle Bezüge auch eine Rolle. Aber am Anfang war der Impuls.
Und diesen Impuls hat mir das VogelReiterPferd geschenkt.
Der PferdeVogelReiter, der PferdeReiterVogel, das ReiterVogelPferd. Was auch immer, in jedem Fall beflügelt.
Und so wächst die Anzahl der Masken-Wesen, Woche für Woche.
Lesen Sie hier, wie es weitergeht...
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