Das Büro der Stadtverwaldung hat sich, neben Vorträgen und Aktionen unter anderem zur Aufgabe gemacht, Veränderungen und Entwicklungen im urbanen Lebensraum zu beobachten, zu kommentieren und Kontakt zu Verantwortlichen und Betroffenen aufzunehmen, sofern dies möglich ist.
Aktuell:
Gläserzell, März 2023
Der Autoverkehr im Wald ist wieder zugelassen. Nachdem in den letzten zwei Jahren große Teilstücke des „Illertswaldes“ gerodet worden sind, ist nun deutlich sichtbar, wie gut der seit einiger Zeit für Autofahrer geöffnete Radweg als Autostraße genutzt wird. Nach Auskunft des Ortsvorstehers ist die Brücke an der Mühle nicht mehr für PKWs über 2 Tonnen zulässig. Vom Fahrverbot betroffen sind also alle PKW-Fahrer, deren Fahrzeug über 2 Tonnen wiegt und die zum Fußballplatz fahren wollen.
Da nun aber offensichtlich der Anteil der schweren PKWs stark zugenommen hat und der Fußballplatz zu einem gesellschaftlichen Ort der obersten Priorität zählt, ist hier ein ernsthaftes Problem entstanden. Es ist ja klar, dass der Fußballplatz nur mit dem Auto erreichbar ist, nicht etwa mit Fahrrad oder zu Fuß. Ja, solche Stimmen hat es tatsächlich gegeben, doch nur vereinzelt. Für die breite, Auto-fahrende Mehrheit der Bevölkerung Gläserzells und der umliegenden Stadtteile ist nun ein attraktives Angebot entstanden, denn der ehemalige Radweg, der nun für den Autoverkehr offen ist, stellt auch eine Abkürzung zwischen den Stadtteilen Trätzhof-Gläserzell und Maberzell-Gläserzell dar. Das spricht sich natürlich rum und der Autoverkehr steigt, auch wegen der schönen Strecke durch den Wald. Die gerodeten Teilstücke bieten einen malerischen Ausblick ins Fuldatal.
Das Büro für Stadtverwaldung fragt aus einer anderen Perspektive heraus, wie es den Radfahrern mit dieser Doppelnutzung Auto-Fahrrad geht und welche Meinungen aus dem Wald mit seinen zahlreichen pflanzlichen und tierischen Bewohnern zu vernehmen wären, wenn sie jemand hören wollte?( Deren Stimmen werden sich im Klimaparlament Verhör schaffen müssen) Deutlich sichtbare Spuren der Trockenheit sind ja eben die kahlen Stellen, die nun den Autofahrern so herrliche Ausblicke bieten. Der Wald leidet unter der Dürre der letzten Jahre. Nun wird diesem Leid auch noch die Belastung durch den PKW -Verkehr hinzugefügt. Das Fazit aus dem Büro der Stadtverwaldung lautet:
Dieser Autowaldweg führt nicht in die Zukunft und sollte deshalb als Sackgasse ausgewiesen werden.
Einen ebensolchen Irrweg gehen jene Leute, die meinen, sie leben in einem gigantischen Rohstofflager und sie bräuchten sich nur zu nehmen, was sie gerade zu Geld machen wollen. Straßen-Bäume zum Beispiel: Einst gepflanzt, um Giftstoffe aufzunehmen, Feinstaub zu verringern das Klima zu verbessern und Schatten zu spenden, werden sie heute sukzessive gefällt, natürlich auch ohne die Bewohner der Bäume zu berücksichtigen.
Hier sind einige Eindrücke vom Straßenrand der Maberzeller Straße in Kreuzungsnähe zum Fuldaer Weg. Die verehrten Leser können es sich schon denken, das Fazit des Büros für Stadtverwaldung lautet auch hier: Der Fuldaer Weg ist unter Aspekten der Nachhaltigkeit betrachtet, leider auch eine Sackgasse.( wie manch andere auch)
was gibt es sonst neues?
Erste Tankstelle mit Insektenrastplatz in Fulda
Tankstellen gehören gewiss nicht zu den Orten, die Assoziationen zu blühenden Gärten hervorrufen, doch, warum eigentlich nicht?
Das Büro für Stadtverwaldung hat hier eine informelle Patenschaft übernommen und hofft, dass diese Idee ansteckend wirkt-vielleicht entdecken auch Sie Flächen mit Grün-oder Blühbedarf? Oder wie wäre es mit gelegentlichen, kleinen Aktionen?
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Steffi (Montag, 20 März 2023 00:14)
Liebes Büro für stadtverwaldung, vielen Dank für die großartige Tankstellenbegrünung. Das sieht doch gleich viel hübscher aus. Und der geöffnete Radweg ist ja wohl der Oberklops. Wie verrückt.liebe Grüße
Elke (Freitag, 16 Juni 2023)
Kürzlich bin ich dort mit dem Fahrrad unterwegs gewesen und war erschrocken, wie ein Auto ohne den Mindestabstand einzuhalten an mir vorbei raste. Beinahe wäre ich gestrauchelt, denn damit habe ich nicht gerechnet. Ich wußte nicht,daß der Fahrradweg jetzt freigegeben für Autos ist. Damit ist diese Strecke jetzt uninteressant und sogar gefährlich für Radfahrer geworden.